Hemigrammus bleheri
Rotkopfsalmler

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Der Rotkopfsalmler ist ein friedlicher Schwarmfisch, der sehr gut mit anderen Arten zu vergesellschaften ist. Im Handel wurde er mal als "Peru-Rotkopfsalmler" angeboten. Leider wird dem Rotkopfsalmler viel zu wenig Beachtung geschenkt. Er kann ja auch nicht mit dem "Roten Neon" konkurieren, obwohl ich der Meinung bin, daß er sehr gut als Kontrast zum Roten Neon in ein Gesellschaftsaquarium paßt.

Aquarien-Einrichtung

In einem Aquarium mit guter, gemischter Bepflanzung hebt sich der Rotkopfsalmler besonders hervor. Ich empfehle jedoch eine nicht zu dichte Bepflanzung, denn schließlich wollen wir unsere Fische auch sehen und da dieser Salmler ein Schwarmfisch ist, benötigt er natürlich auch einen gewissen freien Schwimmraum. Auf Oberflächenbepflanzung kann verzichtet werden, wenn das Aquarium gut abgedeckt und die Beleuchtung nicht zu grell ist.

Futter

In der Natur kleines Lebendfutter und Anflugnahrung von der Wasseroberfläche.
Im Aquarium nehmen sie jedes ihrer Größe entsprechendes Flocken-, Frost- oder Lebendfutter. Es sollte nicht größer wie eine Rote Mückenlarve sein.

Wasserwerte

Sie sind in Bezug auf die Temperatur nicht besonders anspruchsvoll. Eine Hälterungstemperatur von 23 - 26 °C ist ausreichend. Die Haltung ist bis zu einer Gesamthärte von 15° und einer Karbonathärte von 12° vertretbar. Höhere Werte sind auch möglich, aber nicht empfehlenswert. Häufiger Wasserwechsel um den Nitratgehalt niedrig zu halten fördert das Wohlbefinden der Fische.

Geschlechtsunterschiede

Die Männchen sind etwas kleiner und schlanker in der Bauchgegend als die Weibchen.

Zucht

Zur Zucht verwende ich ein kleines Aquarium mit den Maßen 30cm x 15cm x 20cm (ca. 8Liter ). Es sollte ein Volumen von 10 Litern nicht überschreiten, da der Rotkopfsalmler nicht sehr produktiv ist und das Füttern von wenigen Jungfischen in einem größeren Aquarium schwierig ist. Das Zuchtaquarium wird mit einem Thermometer, einem 25-Watt-Regelheizer, einem Ausströmerstein und einem Laichgitter ausgestattet. Das alles vorher gesäubert wird, ist natürlich selbstverständlich! Als Zuchtwasser verwende ich weiches Wasser mit den Werten: 4° Gesamthärte, 1° Karbonathärte und pH 6,5.

Das gefüllte Zuchtaquarium läßt man 2 Tage stehen und stellt die Temperatur auf 27°C ein.

Den Ausströmerstein nur so leicht ausströmen lassen, daß sich die Wasseroberfläche ganz leicht bewegt. Zur Zucht nimmt man zwischen 3 und 5 Tieren, um sicher zu sein, daß mindestens ein Pärchen dabei ist. Sind die Fische eingesetzt, wird sofort abgedunkelt, so daß man die Fische nur noch schemenhaft sieht.

Der Rotkopfsalmler ist in einem unbepflanzten Becken, in dem er keine Deckungsmöglichkeiten hat, sehr lichtempfindlich. Deshalb lassen wir die Tiere nur etwa 8 Tage in dem Zuchtaquarium. Sollten sie bis dahin nicht abgelaicht haben, kommen sie wieder in ein bepflanztes Becken zurück. Füttern ist im Zuchtbecken nicht möglich, da die Fische in einem unbepflanzten und unbeleuchteten Aquarium so scheu werden, daß sie sogar Futter verweigern.

Wie oben schon angeführt, ist der Rotkopfsalmler nicht sehr produktiv, denn es werden nur zwischen 30 und 50 Eier abgelaicht. Den eigentlichen Laichvorgang konnte ich nicht beobachten, da er in der Nacht geschah. Die Laichkörner werden dabei im ganzen Aquarium verstreut, sind durchsichtig und sehr klein (ca. 1mm). Eine Laichpflanze ist zwecklos, da die Eier nicht kleben. Bei der Sichtkontrolle verwendet man am besten eine Taschenlampe und leuchtet damit unter das Laichgitter. Ein Anleuchten der Tiere sollte vermieden werden, da sie bei plötzlich einfallendem Licht wild und kopflos durcheinander schwimmen und sich dabei verletzen könnten. Nach dem Ablaichen werden die Tiere aus dem Zuchtbecken entfernt. Zum Schutz der Eier (abgestorbenes Sperma) wird ca. 10% des Wassers ausgetauscht. Aber Achtung: auf Wasserwerte achten! Eine Zugabe eines Mittels zur Verhinderung von Laichverpilzung ist natürlich selbstverständlich! Nach 24 Stunden liegen die ersten Larven auf dem Boden. Bis zum Freischwimmen der Jungfische am 6.Tag, liegen sie im Becken auf dem Boden oder hängen an den Seitenscheiben und unter der Wasseroberfläche. In dieser Zeit grelles Licht und größere Temperaturschwankungen oder sonstige Beeinträchtigungen vermeiden.

Man darf in dieser Zeit natürlich mit einer Taschenlampe kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist. Es muß ja nicht ein Flutlicht in Taschenformat sein. Damit die Jungfische nach dem Verbrauch des Dottersackes sofort Nahrung haben, gibt man zwischen dem 4. und 5.Tag ca. 10 Tropfen Liqui-Fry hinzu. Die Menge richtet sich natürlich nach der Jungfischanzahl. Ab dem 5.Tag beleuchten wir das Becken mit einem schwachen Licht (ca. 10 Watt). Am 6.Tag, wenn die Jungfische freischwimmen, wird wieder ein Wasserwechsel (ca. 10-20%) durchgeführt. Das frische Wasser muß natürlich auch diesmal die gleiche Zusammensetzung und Temperatur wie das Zuchtwasser aufweisen. Das Einfüllen geschieht mittels eines dünnen Schlauches, um unnötige Wirbel im Zuchtbecken zu vermeiden. Für eventuelle Nachzügler geben wir nochmals 5-10 Tropfen Liqui-Fry hinzu, damit auch sie Nahrung beim Freischwimmen vorfinden. Am 7.Tag kann mit der Fütterung von Salinenkrebschen begonnen werden. 90% der Jungfische nehmen dieses Futter sofort an und für die restlichen 10% haben wir ja noch die Nachzügler-Planktonreserve im Becken.

Diese Futter wird nun 2-3mal am Tag gefüttert. Aber nicht zu große Mengen pro Fütterung, da die Salinenkrebschen in 4° weichem Wasser schon nach 2-3 Stunden absterben.

Am Abend vor der letzten Fütterung muß man unbedingt die abgestorbenen Futtertiere absaugen. Mit Frischwasser wird anschließend wieder aufgefüllt. Um die Jungfische durchgehend aktiv zu halten und zu gewährleisten, daß sie weiterhin Nahrung zu sich nehmen, wird das Zuchtaquarium auch nachts beleuchtet. Ab dem 10.Tag, kann man langsam mit dem Aufhärten des Wassers beginnen (pro Wasserwechsel 2° mehr). Auf einen Zusatz eines Wasseraufbereitungsmittels kann man verzichten, sofern daß Wasser chlorfrei ist.

Da der Rotkopfsalmler, und hier insbesondere die Jungfische (wie schon erwähnt) sehr schreckhaft ist, muß das Aquarium gut abgedeckt sein und der Wasserspiegel sollte nicht höher als bis maximal 2-3cm unter dem Aquariumrand stehen. Es kommt nämlich vor, daß die Tiere beim Hantieren im Becken, z.B. Absaugen der Futterreste, aus dem Wasser springen, und sich über dem Wasserspiegel an die Seitenscheiben kleben. Sie lassen sich dann normalerweise nach ca. 5 Sekunden wieder ins Wasser zurückfallen. Wenn das eine oder andere Tier kleben bleibt, bespritzen wir es etwas mit Wasser. Die Jungfische wachsen sehr unterschiedlich. Es besteht aber keine Gefahr für die Kleineren, wenn der Größenunterschied nicht zu groß ist.

Nach 6 Wochen sieht man eine leichte Rötung an der Kopfpartie und die Schwanzflosse färbt sich schwarz-weiß gestreift aus. Wenn man seine Jungfische soweit gebracht hat, sind sie aus dem Gröbsten heraus. Jetzt kann man mit Stolz von einer gelungenen Nachzucht des Rotkopfsalmlers sprechen.

Bemerkungen

Der in manchen Bücher angegebene Name Rotmaulsalmler ist falsch.

Ersteinfuhr

1924/25 für das Aquarium Hamburg.

Erklärung des Namens

Hemigrammus = mit halber Seitenlinie
bleheri = nach Eigennamen Bleher, bekannter deutscher Aquarianer

Literatur

Siehe Schnellinfo-Tabelle.

 

In Zusammenarbeit mit: Aquarium-Info.net
Erstellt 23.06.2002 von: Salmler-Info.de

Hemigrammus
GILL, 1858
bleheri
(GERY & MAHNERT, 1986)


Deutscher Name:
Rotkopfsalmler

Englischer Name:
Brillant Rummy-Nose
Rummy Nose Tetra
Firehead Tetra

Synonyme:
Keine

Familie
Characidae
Echte Amerikanische Salmler

Unterfamilie
Tetragonopterinae

Herkunft:
Südamerika;
Brasilien, Amazonasdelta;
Kolumbien

Max. Länge:
4,5 cm

pH:
?? Neutral bis leicht alkalisch
(7,0 - 7,5)
Leicht sauer bis neutral
(6,3 - 7.0)

dGH:
bis 15

dKH:
bis 12

Temperatur:
23 - 26 °C

Aquarien-Inhalt:
90 l (80 cm)

Futter:
Alles-, Gemischtfresser

Landkarte
Verbreitung

Hemigrammus bleheri 1
z.B. Männchen

Hemigrammus bleheri 2
z.B. Weibchen

Hemigrammus bleheri 3
z.B. Jungtier

Hemigrammus bleheri 4
z.B. Geschlechtsunterschied

Weitere Bilder

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Erstellt 20.01.2002, Aktualisiert 11.03.2003 Diana Rösch
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