Da die beiden Versuchsreihen schon zu fortgeschrittener Jahreszeit (Ende August) begonnen wurden, fiel die Wahl auf einen Teich, wie er von den meisten Koi-Besitzern anfangs benutzt wird: Ein kleiner Teich (2.000 l) mit Seerosen, Unterwasserpflanzen, einer Schlammschicht und einem starken Koibesatz.
Durch die Ausscheidungen der Fische, die eingebrachte Futtermenge, abgestorbene Wasserpflanzen und Kleinlebewesen wurde das Filtermaterial SIPORAXpond sehr stark belastet. Zusätzlich verunreinigt die Faulschlammschicht am Boden des Teiches das Wasser mit organischen Stoffen und entzieht dadurch den Fischen und Bakterien den lebensnotwendigen gelösten Sauerstoff.
Das alles sind Punkte, die bei der Dimensionierung eines Filters und der Wahl des Filtermaterials zu berücksichtigen sind.
Zur Filterung wurde ein Oase Tuf 18 N Filtergerät benutzt, bestückt mit 10 l SIPORAXpond und einer Schaumstoffmatte als Vorfilter. Die Pumpe, eine Oase Nautilus USP 45 mit einer Leistungsaufnahme von 110 W, hatte eine Förderleistung von 6900 l/h.
Der Fischbesatz für diesen Teich betrug anfänglich 1670 g. Die Futtermenge wurde auf 1 Prozent des Körpergewichts pro Tag festgelegt. Während der Testphase wurden 637 g Hikari Wheat Germ verfüttert. Am Ende der Testzeit von 53 Tagen betrug der Fischbesatz 2040 g. Ein Zuwachs von 370 g Fischmaße war zu verzeichnen.
Nach einer Woche Einfahrzeit des Filters war nur ein geringer Anstieg von Ammonium = 0,250 mg/l und ein Nitritwert von = 0,090 mg/l meßbar.
Der Ammonium/Ammoniak-Wert blieb in der gesamten Testzeit von 53 Tagen in einem unbedenklichen Bereich. Dies ist für uns Koi-Besitzer besonders wichtig, denn ein Großteil des Ammoniaks diffundiert über die Kiemen der Fische in das Wasser, so daß sich der Fisch bei ungeeigneter Filterung sehr schnell selbst vergiften kann.
Erfreulich war, daß der Nitratwert von anfänglich 5,55 mg/l auf nur 12,04 mg/ l anstieg, obwohl durch den frühen Herbstbeginn eine große Zahl der Wasserpflanzen abstarb.
Parallel zum Teichtest lief ein Versuch in einem 1450 Liter fassenden Quarantänebecken. Ziel dieser zweiten Versuchsreihe war ebenfalls, die Leistungsgrenze von SIPORAXpond festzustellen. Allerdings wurde, anders als im Teich, nicht der Fischbesatz bei gleichem Filtervolumen erhöht, sondern die Menge SIPORAXpond bei konstantem Fischbesatz in mehreren Abständen reduziert, bis ein Nitritwert erreicht wurde, der für die Fische als nicht schädlich gilt.
Das Quarantänebecken entspricht in seinem Aufbau etwa einem Koi-Teich; d.h. das Becken hat einen sauberen Boden ohne Schlammschicht, eine saubere Wasseroberfläche und keine Wasserpflanzen. Als Filter wurde wieder ein Oase Tuf 18 N gewählt. Er wurde mit 7 l SIPORAXpond und einer Schaumstoffmatte als Vorfilter bestückt. Als Pumpe kam eine Oase Nautilus USP 150 mit Drehzahlregler zum Einsatz.
Die Ermittlung des Fischbesatzes zu Beginn der Testreihe ergab 1250 g, die Futtermenge wurde mit 10 g Hikari Wheat- Germ pro Tag festgelegt und bis zum Ende beibehalten. Auch hier waren nach einer Woche Einfahrzeit des Filters keine hohen Ammonium/Ammoniak- beziehungsweise Nitrit-Werte zu verzeichnen.
Am Ende der Untersuchung war das Filtervolumen bis auf 5 l SIPORAXpond vermindert worden. Die Wasserwerte waren trotzdem in guten Bereichen. Der Ammoniumwert betrug 0,094 mg/l und der Nitritwert 0,127 mg/l. Der Nitratwert stieg von 111,3 mg/l zu Beginn auf 139,4 mg/l an. Insgesamt wurden 530 g Hikari Wheat Germ eingebracht, das entspricht einem rechnerischen Nitratzuwachs von 86,2 g. Zum Ende der Messung wurde ein Fehlbetrag von 31 mg/l Nitrat festgestellt, was auf die denitrifizierende Wirkung von SIPORAXpond schließen läßt.
Zum Abschluß der beiden Testreihen bin ich zu folgender Auffassung gekommen:
Das Filtermaterial SIPORAXpond ist aufgrund seiner hohen Leistungsfähigkeit mit Abstand das beste Filtermaterial für uns Koibesitzer. Durch die große Oberfläche von 210 m2/l. SIPORAXpond kann ein Filtergerät in seinen Abmessungen sehr klein gehalten werden oder, anders ausgedrückt, ein bestehender Filter mit herkömmlichen Filtermedien wie z.B. japanischen Filtermatten kann bei Austausch dieser gegen SIPORAXpond ein überaus leistungsfähiger Filter mit einer sehr großen Reserve sein.
Denn man muß auch bedenken, daß die Fische ständig wachsen und somit durch ihre verstärkten Ausscheidungen das Wasser immer mehr mit Stickstoff belasten. Ein weiterer Pluspunkt ist, daß SIPORAXpond Ammonium/Ammoniak sehr schnell zu Nitrat oxydiert. Gerade das hoch toxische Ammoniak ist die Ursache für so manches "unerklärliche" Fischsterben.
Entscheidend ist die effektive Filterung, das A und O einer guten Koi-Hälterung. Oftmals wird dem Filtermedium viel zu viel zugemutet, unter anderem die Zersetzung der Wasserpflanzen. Den Bakterien ist es egal, wie die Stickstoffquelle heißt. Ob Schnecken, Wasserpflanzen, Futter, Harnstoffe oder die Exkremente der Fische, im Endeffekt muß alles zu Nitrat oxydiert werden. Und damit dies sicher und zuverlässig auch über einen längeren Zeitraum geschieht, brauchen die Bakterien eine möglichst optimale, an ihren Bedürfnissen orientierte Umgebung. Mit SIPORAXpond steht ein solches Filtermedium nun auch für den Gartenteich zur Verfügung.
Testen Sie es !
Hans Peter Schnellbächer
Sonderdruck Nr. 80052
Schott Glaswerke
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