Auf jeden Fall wegschütten !
F: Wenn man Fische von einem Händler kauft und in das Aquarium einsetzen will, sollte man dann das Wasser, in dem die Fische transportiert worden sind wegschütten, oder kann man das auch mit den Fischen in das Aquarium tun und warum ?????
Das Umsetzen wird leider in vielen Büchern noch falsch beschrieben :-(.
Ein kleines Becken (bei mir 5 l Kunststoff), kann auch ein kleiner Eimer sein (nur für die Aquaristik verwenden), mit dem Inhalt (Fisch und Wasser) der Transporttüte füllen. Es wird nur der Bodengrund einige cm mit Wasser bedeckt sein. Größere Fische (z.B. Skalare) werden zwar halb liegen, das macht ihnen aber nichts aus. Mit einem Schlauch geringen Durchmessers (z.B. Luftschlauch) maximal ein Drittel der vorhandenen Wassermenge im Behälter auffüllen. Danach 10 Minuten warten. Ein Plexiglasbecken hat dabei den Vorteil, daß man die Reaktionen der Fische beobachten kann. Nun wieder ein Drittel der vorhandenen Wassermenge im Umsetzbecken auffüllen. Wiederum 10 Minuten warten. Diesen Vorgang immer wieder wiederholen bis das Becken (Eimer) mindestens halb voll ist. Besser wäre es so lange weiterzuführen, bis das Behältnis voll ist. Diese Methode ist zwar etwas zeitintensiv, hat aber große Vorteile für die Fische und auch für den eigenen Geldbeutel.
Das hat den Vorteil der langsamen Angleichung der Wasserwerte und der Temperatur. Selbst sehr empfindliche Fische (Behältnis voll machen !) bekommt man so ohne Streß oder Schock in sein Aquarium. Ich hatte mit dieser Methode noch keinen einzigen Ausfall.
Wenn der Umsetzbehälter voll ist, kann man den Fisch mit einem Netz herausfangen und ins eigene Becken setzen. Bei Fischen mit Hartflossen, die sich im normalen Fischnetz verhaken können, einfach nur das Netz umstülpen und in das Aquarium hängen (oder stellen). Der Fisch befreit sich von alleine, wenn der Umsetzstreß nachläßt und er seine Flossen entspannt. Ein Futternetz (viel kleinere Netzstruktur und nicht so anschmiegsam) wäre auch eine Möglichkeit für solche Fische. Als Alternativen wurden noch saubere Gläser oder Kunststoffdosen vorgeschlagen.
Das entnommene Wasser durch Frischwasser wieder auffüllen. Beleuchtung wieder aufsetzen. Einen Sessel holen und vor das Aquarium plazieren (Wichtig !). Reinsetzen. Sich über die neuen lebhaften, farbenprächtigen Fische freuen.
Man weis nie, oder nur in den seltensten Ausnahmefällen, wo der Fisch herkommt oder wie lange er beim Händler ist. Ob und welche Krankheiten der Fisch hat oder hatte. Was ist alles im Wasser des Händlers enthalten ? Viele Züchter, Importeure oder Händler haben Antibiotika, Medikamente, Transportmittel oder Salz in ihren Becken. Ganz zu schweigen von den Krankheitskeimen die jeder Fisch in sich trägt, die aber bei guter Haltung nie zum Ausbruch kommen. Solche Keime oder Uebergangsstadien von Fischparasiten (z.B. von Ichthyophthirius multifilis) sind auch in jedem Wasser. Der Fisch kotet und uriniert aus Angst verstärkt in die geringe Menge des Transportwasser. Uebertrieben gesagt, eine Brühe. Warum also sollte man das Transportwasser in das eigene Becken schütten ? Es gibt keinen Grund dafür, aber viele dagegen.
Diese Methode wird übrigens auch in einigen wenigen Büchern beschrieben.
Wenn noch jemand Ideen dazu hat (positiv oder negativ) bitte schreiben.
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