(Linnaeus, 1758)
Astacus fluviatilis, Potamobius fluviatilis
Gefährdungsgrad der aktuellen Roten Liste:
RL 3 = gefährtete Art (1996). Im Anhang 1 der
Bundesartenschutz-
Meistens dunkelbrauner Körper. Regelmäßig kommen aber auch blaue Tiere vor. Der Panzer des Carapax (Kopf- und Rückenpanzer) ist spitz auslaufend (Rostrum). Deutliche Zacken auf dem Rostrum. Carapax in der Mitte mit Längsleiste. Die erste Antenne ist kurz gegabelt, die 2. Antenne lang, gestielt. Komplexaugen. Beim Männchen 4. Segment mit großer Schere, bei Weibchen kleiner. Charakteristisch ist die starke Einbuchtung der Scheren, wobei meist eine der Scheren stärker eingebuchtet ist. Die Unterseiten sind rötlich gefärbt. Ein leuchtend roter Fleck findet sich in der Nähe des Scherengelenks. 5./6. Segment mit kleineren Scheren. 7./8. Segment Laufbeine. 4 Paar Schwanzfüsse. Der Schwanzfächer ist ohne Dornen. Unter den einheimischen Krebsen ist er der größte. Die Männchen ereichen bis zu 20 cm, die Weibchen bleiben etwas kleiner.
Süßwasserkrebse haben im Gegensatz zu den Krabben abgeplattete Endgliedmaßen, die einen Schwanzfächer bilden. Die beiden einheimischen Arten Fluß- oder Edelkrebs und Steinkrebs sind nicht leicht unterscheidbar. Astacus astacus, Flußkrebs hat zwei hintereinanderliegende Leisten hinter dem Auge, Austropotamobius torrentium, Steinkrebs nur eine. Hinzu kommt die ebenfalls schwer zu unterscheidende, eingeführte Art, der Cambarus affinis, Amerikanische Flußkrebs.
Verbreitet hauptsächlich im süddeutschen Raum von Baden-Württemberg über Schwaben bis Südbayern und Österreich. Die heute bekannten Populationen beschränken sich auf wenige, meist nicht zusammenhängende Gebiete. Sie sind in fast allen Fällen auf Besatzmaßnahmen zurückzuführen.
Sein Lebensraum ist Kalt- und Süßwasser. Der Astacus astacus, Flußkrebs bewohnt meist klare Fließgewässer von größeren Bächen bis zu kleineren Flüßen im Flachland, sowie Seen und Weiher. Im Gegensatz zum Austropotamobius torrentium, Steinkrebs, der Gebirgsbäche mit kiesigen Grund bevorzugt. Krebse verbergen sich tagsüber in selbst gegrabenen Uferhöhlungen oder unter Steinen und kriechen zur Dämmerung hervor. Jungkrebse finden sich oft zwischen den Wasserpflanzen, die sie zur Nahrungsaufnahme abweiden.
Die Hauptnahrung ist kleines Wassergetier. Er geht aber auch gerne an Aas wie kranke oder tote Fische und ist somit eine Art Gewässerpolizei, die für die Pflege der Gewässer sorgt.
Im Aquarium kann an sie mit Lebendfutter, Kleintieren, Regenwürmern, Süßwasserfischfleisch (kleingeschnittene Streifen) oder Rinderherz füttern.
Die Weibchen tragen ihre Eier bis zur Entwicklung schwimmender Larven an den hinteren Gliedmaßen mit sich herum. Zoea-Larve.
Die Flußkrebse sind Indikatoren für die Gewässergüte und deshalb bei uns längst schon kein alltäglicher Anblick mehr. Sie waren bis zum Ende des letzten Jahrhunderts die bei uns am häufigsten vorkommende Krebsart. Zuchtprogramme zur Nutzung, wie es früher schon einmal war, werden von einigen Forschungs- und Zuchtanstalten durchgeführt. Die Flußkrebse werden zur kulinarischen Nutzung und zur Auswilterung z.B. von der Teichwirtschaftlichen Versuchsanlage in Triesdorf (Mittelfranken) gezüchtet.
Die Temperaturen für diese verträglichen Krebse sollten in einem mittelgroßen Aquarium 14 - 18 Grad C betragen. Was im Sommer die meisten Probleme macht ! Es muß mit vielen Höhlen und Versteckmöglichkeiten eingerichtet werden. Eine große Pumpe für sauberes, sauerstoffreiches Wasser ist unbedingt nötig. Dann sind sie gut zu halten. Sie sind auch für Anfänger geeignet. Mit Kaltwasserfischen vertragen sie sich.
Man muß sie sich aber aus Zuchtstationen oder Gaststätten besorgen, da die Entnahme aus der Natur aus fischereirechtlichen Gründen nicht erlaubt ist.
Copyright mvelt Aquarium BBS | Erstellt 10.8.1998, Letzte Änderung 15.3.2002 |
Begrüßung, Termine, Anzeigen, Impressum, Inhaltsverzeichnis Aquarium BBS