Die nächste Gruppe ist die der Süßwasserkrabben, die zwar kleinen Fischen gefährlich werden können, dies geschieht jedoch nur in Ausnahmefällen. Durch die oft auffällig rote Farbe der im Handel angebotenen Tiere sind sie ein wahrer Blickfang im Becken, meist handelt es sich bei den bunten Tieren aber um Brackwasservertreter der Familie Sesarmidae, die nur als adulte Tiere zeitweise oder dauerhaft ins Süßwasser überwechseln. Auch Bezeichnungen wie "Rote Malawikrabbe" dürfen da nicht täuschen. Die Haltung auch dieser Brackwasserbewohner bereitet jedoch keine Schwierigkeiten, es muß ihnen aber unbedingt die Möglichkeit zu einem Landgang gegeben werden, da sie auch in der Natur amphibisch leben. Dabei ist zu beachten, daß das Becken sehr gut abgedeckt sein sollte, damit sie nicht an ungeplanten Stellen den Landgang anfangen und ihn tot auf dem Teppich beenden.
Die Wasserwerte sind relativ die gleichen wie bei den Flußkrebsen, nur werden auch höhere Temperaturen toleriert (22 - 32 Grad C). Ob für die adulten Vertreter der Sesarminae ein Salzzusatz lebensverlängernd wirkt ist nicht bekannt, sie haben aber oft eine Lebenserwartung von nur ca. 12 Monaten.
Als Futter wird die gleiche Diät wie bei Flußkrebsen akzeptiert, wenn auch ein stärkerer Hang zur pflanzlichen Nahrung zu verzeichnen ist. Auch Holzwurzeln, die abgeweidet (Detritus) oder auch zerfasert werden scheinen zur Nahrung zu gehören und sollten im Becken vorhanden sein.
Die Vertreter der Brackwasserarten konnten im Aquarium bisher nicht nachgezogen werden, da die Aufzucht der Larven in Brack- oder Seewasser erfolgen muß und die Ernährung ungeklärt ist. Von den Süßwasserarten ist nur die Vermehrung der europäischen Arten bekannt.
(Anmerkung: In der Zwischenzeit konnten schon mehrfach Arten wie Caridina japonica, Amano-Garnele die im Brack- oder Seewasser ablaicht, nachgezogen werden. Zuchtberichte und Links gibt es z.B. auf den Wirbellosenseiten. Dort gibt es auch eine Mailingliste zum Thema.)
Am häufigsten im Handel werden die Brackwasservertreter aus der Gruppe der Mangrovekrabben angeboten. Sie sind recht anspruchslos.
Derk Reckel
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