Zeolith aus Australien, ein empfehlenswertes Filtergranulat !
Um die ungeliebten Wasserwechsel zumindest hinauszögern zu können, bin ich ständig auf der Suche nach Hilfsmitteln zur Wasserpflege. So stach mir auch sofort eine Annonce in meiner Gartenzeitschrift ins Auge, die "Klares Wasser" versprach. Durch die Wirkungsweise eines Naturminerals aus Australien sollte dies möglich sein. In der Anzeige wurde u.a. auf die Einsatzmöglichkeit zur Teichreinigung, in Biokläranlagen, Regenwasseraufbereitung und in der Süß- und Seewasseraquaristik hingewiesen. Dies machte mich als Fischzüchter neugierig und ich ließ mir die kostenlosen Unterlagen zuschicken.
Diese Gesteinsart aus dem Land der besonderen Mineralien soll demnach im wesentlichen:
Diese Wundermineral mußte ich ausprobieren.
Seit 20 Wochen habe ich nun einen Teil meiner Becken (von 20 bis 140 Liter) mit diesem Zeolith-Mineralgestein der Firma Daum in Betrieb. In den kleinen Aquarien verwende ich gekaufte oder selbstgefertigte Innenfilter. In einem 80- und 140-Liter-Becken steht jeweils in einer hinteren Ecke eine mit Zeolith gefüllte Plastikflasche, die rundherum mit vielen 6 mm-Löchern versehen ist. Aufgrund seiner negativen Ladung soll ja das Zeolith-Mineral die positiv geladenen Moleküle (organische Stickstoffe) gierig aufnehmen und binden. 20 Wochen sind nun kein Zeitraum, um schon große Erfahrungen weitergeben zu können. Doch durch eigene Dummheit habe ich mein neues Filtermaterial intensiv getestet, aber dazu später. Ich beobachtete die Fische sehr genau und kann bisher keinerlei Unbehagen oder Störungen im Wachstum feststellen. In einem 60-Liter-Becken, der Filter ist mit ca. 1/2 kg Zeolith gefüllt, wachsen an die 100 junge, ca. 3 cm große Plataplochilus prächtig heran und laichen mittlerweile bereits in die Gitter der zweckentfremdeten Maximalfilterpatronen. Vergleicht man die Anzahl der Fische im Verhältnis zur Wassermenge und beachtet die Anfälligkeit der Leuchtaugenfische gegenüber Wasserbelastungen, so kann man von einer ausgezeichneten Filterwirkung diese Minerals ausgehen.
Nun zu meiner Nachlässigkeit.
Ich habe eine Handlampe in einer Plastikbox mit gerade nicht benötigten Wollmops nicht ausgeschaltet. Die Hitze der 60- Watt-Birne hat über Nacht einen kleinen, aber in seiner Auswirkung verherenden, Schwelbrand verursacht. Die durch die Hitze freigewordenen Gase der Syntetikteile sind über die Ringleitung meiner Belüftungsanlage in die Becken gepumpt worden. In den Aquarien, in denen entweder Schaumstoff, Lavalit, Levatit M 600 oder durch den Bodengrund gefiltert wurde, waren alle Fische tot. In den nicht belüfteten Aufzuchtbehältern sind die giftigen Gase über die unbewegte Wasseroberfläche diffundiert und die gesamte Fischbrut war ebenfalls abgestorben. Der Anblick war trostlos. Und es ist kaum zu glauben, in den über Zeolith- Mineral gefilterten Aquarium schwammen die Fische als wäre nichts geschehen. Ich mußte mich mehrmals überzeugen, es war fast ein Wunder. Sicherlich ist ein Schwelbrand nicht die normale Art, um Filtermaterial in der Praxis zu prüfen, aber ganz bestimmt ist es ein Beweiß dafür, welche enorme Schadstoffmenge dieses Gestein in sehr kurzer Zeit zu binden vermag. Freilich heißt das nun nicht, daß die ungeliebten Wasserwechsel künftig entfallen können. Sicher ist nur, daß man ruhigen Gewissens die Wasserpflege für sehr lange Zeit dem Zeolith überlassen kann.
Hans Buchberger
Auszug aus der Fachzeitschrift DKG-aktuell
Deutsche Killifisch-Züchtergemeinschaft 1995
und der ZZA
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